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27. Februar 2025 Politische Entscheidungen bedrohen die Vielfalt der Schweizer Musikszene
Die Schweizer Musiklandschaft ist eng mit der SRG verbunden und bietet vielen Musiker*innen eine der wichtigsten Plattformen des Landes. Sie strahlt nicht nur die Musik heimischer Künstler*innen aus, sondern unterstützt auch aktiv ihre Produktion, fördert Nachwuchstalente und berichtet über die Entwicklungen in der Schweizer Musikbranche.
Diese Unterstützung steht auf dem Spiel. Die SRG muss bereits jetzt sparen – und die geplante Initiative «200 Franken sind genug!» würde die Situation massiv verschärfen. Die politischen Sparmassnahmen, die in den letzten Jahren beschlossen wurden, haben dazu geführt, dass die SRG mit sinkenden Einnahmen zu kämpfen hat. Einerseits werden die Haushaltsgebühren schrittweise gesenkt und sollen bis 2029 auf 300 Franken pro Jahr reduziert werden. Andererseits sind die Werbeeinnahmen rückläufig, da sich die Medienlandschaft verändert und immer mehr Werbung in digitale Kanäle abwandert. Gleichzeitig steigen die Betriebskosten, unter anderem für Technik und Infrastruktur.
Diese Entwicklungen zwingen die SRG bereits heute zu einschneidenden Massnahmen. Bis 2026 fallen rund 50 Stellen weg, Sendungen wie «G&G – Gesichter & Geschichten» oder «SRF 2 Kultur: Kontexte» werden eingestellt, und auch bei anderen Kulturformaten wird gespart. Dabei ist die SRG eine der wichtigsten Stützen für Schweizer Musiker*innen. Sie produziert und sendet nicht nur Konzertmitschnitte und Live-Übertragungen von Festivals, sondern gibt auch Newcomer*innen eine Plattform. Auch bei der Film- und Fernsehproduktion spielt Musik eine grosse Rolle: Die SRG vergibt Aufträge für Soundtracks und setzt auf Schweizer Komponist*innen für Dokumentationen und Serien.
Die Initiative «200 Franken sind genug!» würde die finanziellen Mittel der SRG drastisch reduzieren. Die Gebührensenkung auf 200 Franken pro Haushalt und die vollständige Abschaffung der Unternehmensabgabe hätten zur Folge, dass das Budget der SRG fast halbiert würde. Das würde nicht nur der gesamten Kulturförderung im Land schweren Schaden zufügen, sondern auch dem Sport, der Lokalberichterstattung und der Filmlandschaft in der Schweiz. Grosse Produktionsaufträge würden verloren gehen, Plattformen für Schweizer Musik eingespart, und die sprachliche Vielfalt würde stark schrumpfen. Ausserdem sind die Aktivitäten der SRG, insbesondere die breite Abstützung in allen Landesteilen sowie die Unterstützung der kulturellen Vielfalt, Teil der Konzession. Die Politik gibt der SRG den Auftrag für den Service Public, der durch die Halbierungsinitiative so nicht mehr wahrgenommen werden könnte.
SONART – Musikschaffende Schweiz – ruft Politik und Gesellschaft dazu auf, die weitreichenden Konsequenzen dieser Sparmassnahmen zu bedenken. Eine starke SRG ist essenziell für die kulturelle Vielfalt und die Förderung lokaler Talente. Wer sich für Schweizer Musik und Kultur einsetzt, muss sich auch für eine stabile Finanzierung der SRG einsetzen.