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Kampagne: #SolidarityForMusic
Die Ausgangslage
Die Covid-19-Pandemie hat die Welt, in der wir leben, auf einen Schlag verändert. Weltweit mussten gesellschaftlich einschneidende Massnahmen beschlossen werden, um die Verbreitung des Virus einzudämmen bzw. diese zumindest zu verlangsamen.
Die Konsequenzen treffen Musiker*innen besonders hart. Mit dem Durchführungsverbot oder den Personenbeschränkungen für Veranstaltungen und den zeitweise geltenden Reisebeschränkungen oder -verboten wurden vielen von ihnen von einem Tag auf den anderen die Mehrheit der geplanten Auftritte in diesem Jahr abgesagt. Damit verlor ein Grossteil von ihnen ihre wirtschaftliche Grundlage.
Die Solidaritätsaktion
Mit der Kampagne #SolidarityForMusic ergriff LUCERNE FESTIVAL gemeinsam mit seinen Hauptsponsoren die Initiative, um auf die Not der freischaffenden Musiker*innen aufmerksam zu machen und zu helfen.
Am 12. August startete die grossangelegte Hilfsaktion, mit welcher bis zum 11. September 2020 ein grosses Zeichen musikalischer Solidarität gesetzt und möglichst viel Geld für freischaffende Musiker*innen in Not gesammelt werden sollte.
Jede*r Teilnehmer*in konnte sich oder andere beim Interpretieren von Beethovens Ode an die Freude (Freude schöner Götterfunken) filmen. Dabei konnte gesungen, getrommelt, geklatscht oder gerappt werden. Das Video wurde dann auf www.solidarityformusic.ch hochgeladen. Für jede gespielte Musiknote wurde Geld an notleidende Musikschaffende gespendet.
Das Barometer der gesammelten Musiknoten stieg mit jedem hochgeladenen Video und symbolisierte damit die Solidarität mit den freischaffenden Musiker*innen. Die Anzahl Noten pro Video erhöhte sich zudem, wenn mehrere Teilnehmer*innen gemeinsam kreativ werden oder sogar eine Band, ein Orchester oder ein Chor zum Einsatz kommt. Wer nicht musizieren möchte, kann auf der Webseite auch einfach einen Geldbetrag spenden.
Neben zahlreichen bekannten Musikschaffenden wie Cecilia Bartoli, CRIMER, Francine Jordi, Knackeboul, Patricia Kopatchinskaja oder Erika Stucky wurde die Solidaritätsaktion auch von einem prominenten Patronatskomitee mitgetragen – unter anderem auch von Bundesrat Alain Berset.
Die Vergabe von Unterstützungsbeiträgen
Am Ende der Kampagne wurden alle Beiträge der Partner und die Geldspenden, die über die Kampagnen-Website gesammelt wurden, an SONART übermittelt.
Wir verteilten die Gelder anschliessend an freischaffende Musiker*innen in Not, die einen begründeten Antrag auf finanzielle Unterstützung bei uns stellten.
Bei der Aktion #SolidarityForMusic von LUCERNE FESTIVAL wurden insgesamt 374 Videos eingereicht und 275'616 Franken gesammelt. Für die vielen Videobeiträge, das grosse Interesse und die grosszügigen Spenden bedanken wir uns herzlich! Alle Videobeiträge und einen Rückblick auf die gesamte Aktion findet ihr hier.
Insgesamt wurden 176 Gesuche eingereicht, wovon die Mehrheit sehr seriös ausgefüllt und die Notlage nachvollziehbar dargelegt wurde. Da die Gesuche nach dem Prinzip "first come, first served" behandelt werden, und die Höhe des Spendenertrags zu Beginn des Gesuchsprozesses noch nicht bekannt war, entschieden wir bereits am 7. September, den Gesuchsprozess vorzeitig zu schliessen. Mit diesem Schritt wollten wir verhindern, dass aufgrund fehlender Mittel ein Grossteil der eingegangenen Gesuche direkt abgelehnt werden muss.
Der Gesuchsprozess ist nun abgeschlossen. Von den 176 Gesuchen konnten 88 berücksichtigt werden. Den entsprechenden Gesuchssteller*innen werden von Oktober 2020 bis März 2021 monatliche Lebenskostenbeiträge zwischen 500 und 1'000 Franken ausbezahlt.
Wir möchten uns ganz herzlich beim LUCERNE FESTIVAL für die grossartige Hilfsaktion und das entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Mit der Aktion wurde nicht nur viel Geld für Musiker*innen in Not gesammelt, es konnte auch ein öffentlichkeitswirksames und politisches Zeichen musikalischer Solidarität gesetzt werden.