Über SONART

SONART – Musikschaffende Schweiz ist der grösste Berufsverband für Musiker*innen in der Schweiz. SONART setzt sich gesamtschweizerisch und in allen Sprachregionen für die Interessen professioneller Musiker*innen aller Genres ein, mit dem Fokus auf die freiberufliche musikalische Tätigkeit.

Dabei konzentriert sich der Verband vor allem auf die Bereiche Kulturpolitik, Musikmarkt und soziale Vorsorge mit einem umfangreichen Dienstleistungsangebot von Beratungen und Workshops. Er macht sich stark für kulturpolitisch optimale und wirtschaftlich faire Rahmenbedingungen, leistet Netzwerk- und Szenenarbeit und setzt sich ein für die Repräsentation von relevanten künstlerischen Entwicklungen.

SONART wird mit einem Leistungsauftrag vom Bundesamt für Kultur unterstützt. Mit über 2800 Mitgliedern ist der Verband schweizweit tätig und betreut Mitglieder aus allen Sprachregionen.

SONART ist der Nachfolgeverband der Organisationen Schweizer Musik Syndikat (ggr. 1997), Musikschaffende Schweiz (ggr. 2011) und Schweizerischer Tonkünstlerverein (ggr. 1900), die sich durch die Fusion am 25.11.2017 zu SONART – Musikschaffende Schweiz zusammengeschlossen haben.

Am 01.07.2022 wurde der Verband der Film- und Medienkomponierenden SMECA in SONART aufgenommen.

Leitbild

NEUER RAUM FÜR NEUE TÖNE

SONART – Musikschaffende Schweiz ist der neue Berufsverband für professionelle Musikerinnen und Musiker aller Genres und anverwandte Berufe im Kulturbereich. Dabei richtet sich der Fokus auf die freiberufliche musikalische Tätigkeit – Komponistinnen und Songwriter, Interpretinnen und künstlerische Produzenten sind bei uns willkommen!

SONART – Musikschaffende Schweiz hält den Musikerinnen und Musikern den Rücken frei. Wir setzen einen starken Fokus auf die beruflichen Rahmenbedingungen Freischaffender. Deren Erwerbsstatus wechselt oft zwischen kurzfristiger Beschäftigung und selbständiger Tätigkeit und bedarf durch den freiberuflichen Charakter besonderen Schutzes. In diesen komplexen Themen bleiben wir am Ball, vermitteln und erklären, und machen den Mitgliedern besondere Angebote. Damit sie sich auf ihre Kunst konzentrieren können und trotzdem angemessen abgesichert sind.

SONART – Musikschaffende Schweiz ist die kulturpolitische Stimme der freischaffenden Musikerinnen und Musiker– gerade dort wo Einzelne wenig ausrichten können. Wir mischen uns in politische und kulturpolitische Debatten ein, repräsentieren die Perspektive der freischaffenden Musikerinnen und Musiker und kämpfen für gute Rahmenbedingungen und eine nachhaltige Förderpolitik.

SONART – Musikschaffende Schweiz bleibt am Ball und vernetzt sich. Wir verfolgen und beobachten musikalische, gesellschaftliche, politische und soziale Entwicklungen hinsichtlich ihres Einflusses auf die Lebens- und Berufsbedingungen unserer Mitglieder und richten unsere Dienstleistungen nach den sich wandelnden Bedarfslagen. Dabei spielen Austausch und Vernetzung mit den kulturpolitischen Institutionen, Ausbildungsstätten sowie den Verwertungsgesellschaften und relevanten Marktplayern eine wichtige Rolle.

SONART – Musikschaffende Schweiz steht ein für künstlerische Unabhängigkeit. Insbesondere soll das Bewusstsein dafür geschärft werden, dass Musik als Kunst geschützt werden muss gegenüber dem zunehmenden Druck in Richtung wirtschaftlichem Nutzen und Massentauglichkeit.

SONART – Musikschaffende Schweiz verteidigt die Musik im Markt. Der digitale Zeitenwandel hat im legalen wie illegalen Bereich neue Herausforderungen geschaffen, für alle, die mit ihrer Musik am Markt teilnehmen wollen. Wir setzen uns dafür ein, dass die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Verwertung und den Vertrieb von Musik so gestaltet sind, dass die UrheberInnen und InterpretInnen angemessen entschädigt werden.

SONART – Musikschaffende Schweiz fördert die Wahrnehmung und Wertschätzung der künstlerischen Tätigkeit ihrer Mitglieder.

SONART – Musikschaffende Schweiz vermittelt Know-How und berät. Wir bieten Beratungen und Weiterbildungen an zum beruflichen Alltag. Z.B. zu materiellen und gesundheitlichen Vorsorge, zu Honorarfragen, zu Rechtsfragen und Verträgen, zu Urheber- und Interpretenrechten usw.

SONART – Musikschaffende Schweiz ist in der ganzen Schweiz tätig und umfasst Mitglieder aller Sprachregionen.

SONART – Musikschaffende Schweiz kennt die Szenen. Wir kümmern uns -mit hohem Anspruch an die erforderliche fachspezifische Kompetenz- gerade auch um genretypische Anliegen und sorgen für Vernetzung und gegenseitigen Austausch auch innerhalb der einzelnen Genres. Die genreübergreifende Disposition des Verbandes soll ein Gewinn sein: Keine Verflachung genrespezifischer Profilierung, sondern bestenfalls sogar eine Chance zur Nutzung neuer musikalischer Horizonte.

SONART – Musikschaffende Schweiz ist nah. Der Kontakt zu unseren Mitgliedern steht im Zentrum. Wir arbeiten mit schlanken Strukturen und flachen Hierarchien, sind flexibel und unkompliziert.

SONART – Musikschaffende Schweiz lebt. Wir verstehen uns gerade in dieser Phase der Neugründung als «work in progress». Mittels regelmässiger Evaluation sollen Wirken und Selbstverständnis des Verbands immer wieder in Übereinstimmung mit der Bedarfslage gebracht werden. Im Zentrum stehen die Anliegen der Mitglieder und damit letztlich die freie und fantasievolle Entwicklung der Musik in ihren vielfältigen Genres und Szenen.

02.10.2017 – Gezeichnet, Präsidien und Geschäftsleitungen MSS, SMS, STV

Geschichte des Schweizer Musik Syndikats (1997–2017)

Das Schweizer Musik Syndikat - Eine Chronologie von 1997 bis heute

2017

Die drei Musikberufsverbände Musikschaffende Schweiz, SchweizerTonkünstlerverein und Schweizer Musik Syndikat fusionieren per 25. November 2017 zu SONART- Musikschaffende Schweiz. Der Nachfolgeverband tritt am 01. Januar 2018 in Kraft. Somit endet die Vereinsgeschichte des Schweizer Musik Syndikats nach 20 Jahren. Die wichtige Arbeit für den Jazz in der Schweiz wird weitergeführt! Zusammen sind wir noch stärker!

2016

Das bisher amtsälteste Vorstandsmitglied Hämi Hämmerli verlässt den Vorstand. Neu in`s Vorstandsgremium gewählt werden AnjaIllmaier (Labelmanagerin Intakt Records, ZH) und Lukas Frei (Trompeter, Administration HKB, BE)

Die Schweiz ist Gastland an der Jazzahead Bremen und somit imMittelpunkt der wichtigsten Jazzmesse weltweit. Das SMS ist zusammen mit Pro Helvetia und Fondation Suisa in der Organisations - und Steuergruppe.

Martina Kull übergibt ihre Stelle in der Administration anNick Werren (Musiker, Labelmanager Endorphin Entertainment, BE/ZH)

Die Fusionsgespräche mit den Berufsverbänden werdenwieder aufgenommen.

2015

Das Dienstleistungsangebot wird ausgebaut mit derVeranstaltungsreihe „Lautsprecher – wie mache ich meine Musik sichtbar?“: Verschiedene Workshops, Kurse, Referate und Symposien in der Deutsch– und Westschweiz werden angeboten.

2014

Das SMS Archiv wird digitalisiert.

Gemeinsam mit dem Team der Musikberatung des Schweizer Fernsehen SRF wird das Projekt „Meine Musik im CH Fernsehen“lanciert mit dem Ziel, mehr Schweizer Jazz im Fernsehen zu haben.

Martina Kull (Programmleitung Kammgarn Schaffhausen, SH)übernimmt die administrative Leitung von Luise Werlen.

Das SMS lanciert ein Symposium in Bezug auf die Jazzahead mit dem Titel: „Wie profitiere ich am besten von der Jazzahead?“

2013

Die Geschäftsleitung wirdumstrukturiert.

Benedikt Wieland (Musiker und Gründer Musiklabel Prolog Music, BE) übernimmt neu die Geschäftsleitung von Luise Werlen, die sichfortan um die administrativen Aufgaben im Büro kümmert.

Das SMS erhält ein neues Gesicht in Form einer neuenCorporate Identity.

Die Zusammenarbeit mit den Hochschulen wird intensiviert. Esfolgen gemeinsame Kursangebote, sowie regelmässige SMS Präsentationen.

Max Pizio tritt aus demSMS zurück

Der neue Vorstand setzt sich wie folgtzusammen:

Marianne Doran (Präsidentin), Manu Hagmann, Hämi Hämmerli,Leila Kramis , Urs Röllin, Marc Stucki

Mats Spillmann wird als Delegierter der Mitglieder in dieSwissperform Fachgruppe "Phonoausübende" (Interpreten) gewählt.

2012

Dennis Beuret verlässt den Vorstand. Neu gewählt wird Max Pizio (Multi- Instrumentalist/Produzent und Gründer LabelTetraktys, Centre for Musical Study and Research CSRM in Giubiasco, TI)

Die Fusionsgespräche der vier Partnerverbände ergeben, dass man zwar eng miteinander weiterarbeiten - von einer Fusion aber imMoment absehen möchte. Die enge Kooperation bleibt bestehen.

2011

Vincent Favrat kündigt seinen Posten als Geschäftsführer. Luise Werlen tritt seine Nachfolge an. Sie ist ebenso bei Action Swiss Music in der Geschäftsleitung tätig und führt fortan die beiden Stellen in Personalunion.

Die 2010 in die Wege geleitete Charta der Live Musikvereinbarungerzielt grosse Erfolge. 35 Organisationen und zahlreiche Musikerinnen und Musiker unterzeichnen die Charta.

Die Ausschreibung für die Showcases an der Jazzahead! in Bremenlaufen über das SMS, mit reger Teilnahme von SchweizerMusiker/Innen. An der Jazzahead selbst organisiert das SMS ein internationales Panel mit dem Titel „New York – Berlin – Paris: Anziehungspunkte für den Schweizer Jazz“.

Ein weiteres „Jazzfenster SMS“ an der Kleinkunstbörse KTV inThun findet statt, um die Präsenz des Jazz in Kleintheatern zu verbessern und seine Sichtbarkeit gezielt bei einem professionellen Publikum zu verstärken.

Die Kooperationen mit den Partnerverbänden wird fortgesetzt, mit dem Ziel eine mögliche Fusion in Betracht zu ziehen. Es wird eineAnalyse in Auftrag gegeben, ob und inwiefern eine Fusion aller vier Berufsverbände einen Mehrwert generieren könnte.

2010

Die Charta Live Musikvereinbarung, eine Willenserklärung welche die Zusammenarbeit zwischen den Musiker/innen und denVeranstalter/innen fördern und verbessern soll, wird lanciert.

Teilnahme an der internationalen Messe Jazzahead in Bremen inZusammenarbeit mit der Fondation Suisa und der Pro Helvetia.

Der Interessensaustausch mit den Partnerverbänden SchweizerischerMusikerverband (SMV), Schweizerischer Tonkünstlerverein (STV) und Action Swiss Music (ASM) wird intensiviert. Ziel ist es durchgemeinsame Kooperationen ein attraktiveres Dienstleistungsangebotanbieten zu können und bei spezifischen politischen Themen gemeinsam in der Öffentlichkeit aufzutreten.

Das SMS begleitet das Projekt „Schweizer Jazzarchiv“ in denMusikhochschulen.

Im Vorstand gibt es grössere Veränderungen. Folgende langjährige Vorstandsmitglieder werden verabschiedet: Beatrice Graf, HilariaKramer, Daniel Schläppi und Steff Rohrbach. Neu in den Vorstand gewählt werden:

Leila Kramis (Pianistin/KommunikationsverantwortlicheAMR, GE), Denis Beuret (Posaunist, FR), Marc Stucki (Saxophonist/Veranstalter Jazzwerkstatt Bern, BE)

Rekord der Mitgliederbeiträge. Die bisherige Höchststumme vonCHF 45'235 CHF wird in diesem Jahr eingenommen.

2009

Urs Röllin gibt das Präsidium ab. Neu gewählt wird Marianne Doran (Kulturmanagerin/HR- Verantwortliche und Projektleiterin an der Hochschule Luzern, LU). Urs Röllin bleibt aber weiterhin im Vorstand.

Die Geschäftsleitungsstelle wird neu strukturiert und beinhaltet nun wieder die gesamten operativen wie auch administrativen Aufgaben.Vincent Favraz übernimmt den Posten von Pierrette Froidevaux als neuer Geschäftsführer.

Urs Schnell tritt aus dem Vorstand zurück und wird durchEmmanuel Hagmann (Kontrabassist, GE) ersetzt.

Der neue Vorstand setzt sich nun wiefolgt zusammen:

Marianne Doran (Präsidentin), Urs Röllin, Béatrice Graf, HämiHämmerli, Hilaria Kramer Daniel Schläppi, Mats Spillmann, Steff Rohrbach, Emmanuel Hagmann

Das SMS zählt nun ca. 450 Mitglieder

2008

Mit der Schaffung der Antenne Romandie sollen vermehrtDienstleistungsangebote und kulturpolitische Diskussionen in der Westschweiz stattfinden.

Am Schaffhauser Jazzfestival wird erstmalig ein vom SMS organisierter Journalisten- Workshop durchgeführt um dieMitglieder näher mit dem Umgang der Medien vertraut zu machen.

An der Schweizer Künstlerbörse KTV lanciert das SMS einJazzfenster mit Auftritten von SMS Mitgliedern.

Steff Rohrbach wird wieder in den Vorstand gewählt um zusammenmit Daniel Schläppi die Geschäftsstelle im operativen Bereich zu betreuen.

Der neue Vorstand 2008besteht aus:

Urs Röllin (Präsident), Béatrice Graf, Hämi Hämmerli,Hilaria Kramer, Steff Rohrbach, Daniel Schläppi, Urs Schnell, Mats Spillmann

2007

Pierrette Froidevaux tritt offiziell ihre neue Stelle als administrative Kraft beim SMS an. Die Verbandsaktivitäten, die kulturpolitischenInhalte und Repräsentation in der Kulturlandschaft werden künftig durch eine erweiterte Geschäftsleitung, zusammengesetzt und aus drei gewählten Mitgliedern des Vorstandes, wahrgenommen.

Peter Schärli und Peter Schmidlin treten aus dem Vorstand zurück. Neu in den Vorstand gewählt wird Urs Schnell (Geschäftsleiter VBMS und späterer Direktor der Fondation Suisa, BE)

Daniel Schläppi wird als Swissperform Delegierter undMitglied in die Fachgruppe "Phonoausübende" gewählt, ebenso in den Stiftungsrat der Schweizerischen Interpretenstiftung (SIS)

2006

Die Nachwirkungen der finanziellen Schieflage des Jahres 2005 bestimmen nach wie vor das Tagesgeschäft. Eine breite Solidarität vonGeldgebern helfen dem SMS, wieder auf die Beine zu kommen. Die Geschäftsstelle wird als Folge davon von einem 70% Pensum auf ein 30% Pensum reduziert und lediglich noch als reine Administration geführt. Urs Schnell gibt daraufhin auf Ende Jahr seinen Posten ab.Neu übernimmt Pierrette Froidevaux die bereits für die Buchhaltung und Übersetzungen zuständig ist.

Im August findet die erste „Impronotte“ in Bellinzona statt. Eineöffentliche Veranstaltung für die Musikszene im Tessin mit dem Zweck, mehr auf das SMS sowie auf dessen Tätigkeiten aufmerksam zu machen und die Tessiner Szene mehr einzubinden.

2005

Urs Schnell (Musiker und Kulturmanager, BE), übernimmt denGeschäftsleitungsposten von Rene Aeberhard und damit verbunden auch dessen Einsitz als Delegierter und Mitglied der Fachgruppe "Phonoausübende" (Interpreten) sowie im Stiftungsrat in der Schweizerischen Interpretenstiftung - SIS

Die von längerer Hand geplante Trennung von Unit Records wird nun vollzogen. Der Schweizer Gitarrist Harald Härter übernimmt das Label. Die dadurch noch ausstehenden finanziellen Verpflichtungen bringen das SMS allerdings in eine gefährliche Schieflage, was das Geschäftsjahr 2005 massgeblich prägt. Das von Peewee Windmüller (Verleger Jazz n More) initiierte Swiss Musicians Solidarity Project,wie auch private Spender retten das SMS vor dem sicheren Konkurs.

Jürg Solothurnmann und Rene Aeberhard werden SMSEhrenmitglieder.

Im Vorstand gibt es einige Veränderungen. Das langjährigeVorstandsmitglied Romano Nardelli tritt zurück, ebenso Steff Rohrbach. Neu in den Vorstand gewählt werden:

Daniel Schläppi (Kontrabassist, BE), Peter Schärli(Trompeter,AG) Hilaria Kramer (Trompeterin/Gesang, TI)

Der neue Vorstand setzt sich nun wiefolgt zusammen:

Urs Röllin (Präsident), Hilaria Kramer, Daniel Schläppi, Peter Schärli, Beatrice Graf, Mats Spillmann, Hämi Hämmerli, Peter Schmidlin

Es findet ein regelmässiger Interessensaustausch mit denPartnerverbänden, dem Schweizerischer Musikerverband (SMV), Action Swiss Music (ASM) und dem Schweizerischen Tonkünstlerverein (STV) statt.

2004

An der Mitgliederversammlung in Murten findet die bereits„5. Lange Nacht der Improvisation“ statt.

Jürg Solothurnmann tritt aus dem Vorstand zurück. Für ihn wird MatsSpillmann (Trompeter, ZH) in`s Vorstandsgremium gewählt.

2003

Jürg Solothurnmann gibt das Präsidium ab. Neu zum Präsidentengewählt wird Urs Röllin (Gitarrist und Künstlerischer Leiter Schaffhauser Jazzfestival, SH). Jürg Solothurnmann bleibt aber imVorstand. Das Vorstandsmitglied John Wolf Brennan tritt ebenfallszurück.

Das neue Vorstandsgremium siehtwie folgt aus:

Beatrice Graf, Jürg Solothurnman, Hämi Hämmerli, RomanoNardelli, Steff Rohrbach, Peter Schmidlin und Urs Röllin (Präsident)

Das SMS zählt nun über 400 Mitglieder.

2002

Die Doppelrolle des SMS als „Berufsverband“ mit eigenemMusiklabel löst vielerorts kontroverse Diskussionen aus, was den Verband fortan beschäftigen wird.

Maurice Magnoni verlässt den Vorstand und wird durch Beatrice Graf(Schlagzeugerin, GE) ersetzt.

Suisse Diagonal organisiert sein erstes Clubübergreifendes Festivalbei dessen Organisation das SMS massgeblich beteiligt ist.

2001

Das physische SMS Bulletin wird abgeschafft. Die Mitgliederkommunikation erfolgt nur noch durch Mitgliederbriefe.

Franziska Baumann und Michel Wintsch treten aus demVorstand zurück.

Neu in den Vorstand gewähltwerden:

Maurice Magnoni (Saxophonist, GE), Steff Rohrbach(Kulturmanager Kulturstiftung Kt.Thurgau, BS), John Wolf Brennan (Pianist/Komponist, LU), Peter Schmidlin (Schlagzeuger, Labelmanager TCB, Stiftungsrat Fondation Suisa, BS)

Das 2. SMS Fest, welches nun die „lange Nacht derImprovisation“ genannt wird, findet anschliessend an die Mitgliederversammlung in Vevey statt.

2000

Das 1. SMS Fest findet statt mit gleichzeitigerMitgliederversammlung und anschliessenden Konzerten, so wie Jam Sessions in der Dampfzentrale in Bern.

Mit der gemeinschaftlichen Vorsorgestiftung VMS/SMPV kann eine Anschlussvereinbarung für die Durchführung der beruflichen Vorsorgefür freischaffende Musiker und Musikerinnen unterzeichnet werden.

Seit Anfang Jahr bietet das SMS eine umfangreiche E-commerceWebsite für Schweizer Tonträger im Bereich Jazz- und Improvisation an.

Das SMS wird Mitglied bei Suisse Culture, Suisse CultureSociale und dem Schweizer Musikrat.

Christoph Baumann tritt aus dem Vorstand zurück, neu in denVorstand gewählt wird Hämi Hämmerli (Bassist, Leiter Fakultät III Musikhochschule Luzern, ZH)

Um sich breiter in der Öffentlichkeit aufzustellen und politisch eingrösseres Gewicht zu erlangen, entscheidet das SMS von nun an alle berufstätigen Musiker/Innen aus den verschiedensten Bereichen Jazz, Rock Pop und Klassik aufzunehmen.

Lucas Niggli tritt als Präsident zurück. Das Vorstandsmitglied Jürg Solothurnmann (Saxophonist und Musikpublizist, BE)übernimmt das Präsidium, vorerst ad interim für ein Jahr. Er wird dann an der folgenden Mitgliederversammlung offiziell gewählt und schliesslich bis 2003 im Amt bleiben.

1999

Das SMS informiert seine Mitglieder regelmässig über Mitgliederbriefe und neu auch mit einem SMS Bulletin, welches 4 x jährlich per Post verschickt wird.

Die Anzahl der Mitglieder beträgtnun über 300.

Das wichtigste Ziel ist nach wie vor als Berufsverband die gesamteJazzszene in der Schweiz repräsentieren zu können.

1998

Rene Aeberhard wird neuer Geschäftsführer. Das SMS wird vom Bundesamt für Kultur entsprechend der Leistungsvereinbarungsubventioniert. Es nimmt fortan öffentlich Stellung zur Entwicklung in der Kulturpolitik, vermittelt zwischen Veranstaltern und Musiker/Innen und setzt sich ein für eine bessere soziale Vorsorge für ihre Mitglieder.

1997

Aus dem Zusammenschluss des Vereins Improvisierender Musiker inder Schweiz (V.I.M.S.) und der Musiker Kooperative Schweiz (MKS) entsteht am 25. Oktober 1997 das Schweizer Musik Syndikat. Ziel ist es, ein Berufsverband zu sein, mit dem Schwergewicht auf die Bereiche Jazz und improvisierte Musik, so wie als Ergänzung zu anderen etablierten Musikverbänden, vor allem aus dem Bereich derklassischen Musik. Zum Vorstandsgremium der ersten Stunde gehören:

Franziska Baumann (Sängerin, BE), Christoph Baumann (Pianist ,AG), Jürg Solothurnmann (Saxophonist/Publizist, BE), Michel Wintsch (Pianist, GE), Romano Nardelli (Phonoteca Nazionale, CD-Label Altri Suoni, TI), so wie Gründungspräsident Lucas Niggli (Schlagzeuger, ZH)

Lucas Niggli führt zunächst auch die Geschäftsstellein Personalunion.

Das Jazzlabel Unit Records welches hinter dem Verband (V.I.M.S)steht, wird durch die Fusion dem neuen Verein SMS unterstellt und durch diesen geführt. Über die Veröffentlichungen entscheidet eine Musikkommission die jeweils an der Mitgliederversammlung des SMS gewählt wird.

Geschichte Musikschaffende Schweiz/Action Swiss Music (1981–2017)

Die Geschichte von Musikschaffende Schweiz, Action Swiss Music

Nicht lange vor der Fusion zu SONART hatte der Verein Musikschaffende Schweiz bereits eine Fusion: Mit der langjährigen action swiss music. Hier die beiden Geschichten und wie sie zueinander gefunden haben.

1981

1981 gründet der Lehrer und Journalist Christian Eggenberger mit Gleichgesinnten den Verein «Aktion Mundart-Rock», um dem damals aufblühenden Mundartrock auf die Beine zu helfen. Zu diesem Zeitpunkt berichten die Medien kaum über das Mundartrock-Genre. Zusammen mit den kulturellen Aktionen MGB und der Redaktion Brückenbauer veranstaltet der Verein am 10. Mai 1981 das erste «Mundart-Rock-Fescht» (mit Polo’s Schmetterding, Shnytsel Fryts, Frostschutz, Godot, Crazy und Span) im ausverkauften Kursaal Bern. Die Veranstaltung gewinnt rockhistorische Bedeutung: Was Branchenkenner nämlich ein halbes Jahr zuvor abschätzig «Mundart-Rock ist passé!» nannten, erntet anlässlich des siebenstündigen Monsterfestes stürmischen Erfolg. Die Highlights werden im «Sounds Special» von Radio DRS ausgestrahlt.

1982 und 1983 wird wieder das «Mundart-Rock-Fescht» durchgeführt. Mit dabei sind unter anderem Gurk Sauer Lobby, Schimmelpilz, Barakka, Trams, Ex-Trem Normal und Le Beau Lac de Bâle.

1984 wird die Veranstaltung in «CH-Rock-Fescht» umgetauft. Damit können auch nicht in Mundart singende Bands auftreten.

1985 geht das «CH-Rock-Fescht» zum letzten Mal über die Bühne. Daneben gründet der Verein ein eigenes Label, bei dem unter anderem die Live-LPs der Mundart-Rock-Feste erscheinen. Im weiteren wird mehrmals jährlich das Bulletin «Tschou zäme» mit Bandinfos und -biografien an inzwischen über 1000 Mitglieder verschickt. Allmählich wird auch eine Band- und Veranstalterkartei aufgebaut.

1986 folgt die erweiterte Ausrichtung und ein neuer Name. Mundart-Rockgruppen sind beliebter denn je, die Rockmusik hat sich endgültig etabliert. Dank dieser Entwicklung lässt sich eine alte Idee verwirklichen: Die Ausdehnung der Arbeit auf die gesamte Schweizer Rockszene und die Gründung der Nachfolgeorganisation «Aktion CH-Rock». Mit der Namensänderung und Neuausrichtung der Dienstleistungen entwickelt sich der Verein allmählich zu einer eigentlichen Informations- und Beratungszentrale für einheimischen Rock und Pop.

1987 verlässt Gründer und Präsident Christian Eggenberger den Verein. Kari Zbinden (Berater und Manager) wird neuer Präsident. Seine Vision: Eine gesamtschweizerische Rocklobby schaffen, die sich für Musiker und das musikalische Umfeld voll einsetzt. Sie sollen sich für bessere Arbeitsbedingungen stark machen und auch kulturpolitische Themen in Angriff nehmen. Zunehmend engagiert man sich im institutionellen und kulturpolitischen Bereich. Qualitative und schnelle Informationen über Bands, Auftrittsorte, Medienkontakte und Aufnahmestudios sind sehr gefragt. Und auch unbürokratische, schnelle Beratungen und Auskünfte per Telefon. Mit ihren Dienstleistungen liegt die Aktion CH-Rock also richtig. Mit Filialen in der Romandie und dem Tessin werden schliesslich auch diese Landesteile abgedeckt und die «Aktion» damit gesamtschweizerisch. Sie tauscht deshalb das «k» im Namen durch ein «c» ein.

1994 wird Kurt Hauser (Musiker, Manager) neuer Präsident. Noch mehr Kulturpolitik und Öffentlichkeitsarbeit stehen auf dem Programm. Daneben unterstützt die Action CH-Rock, kurz Action, die Schweizer Musikschaffenden und zeigt regelmässig Präsenz bei Veranstaltungen, Messen und Tagungen.

1997 wird Cla F. Nett (Gitarrist Lazy Poker Blues Band und Jurist) Präsident der Action. Im Weiteren veröffentlicht der Verein den vielbeachteten «Action Rock Guide». Ein längst fälliges, umfassendes und nützliches Musik-Handbuch. Schliesslich fokussiert die Action gemeinsam mit anderen Interessengruppen die Situation der einheimischen Musik in den elektronischen Medien.

1998 wird die französische Buchversion «L’Officiel du Rock» veröffentlicht. Mit der breiten Palette wichtiger Tätigkeiten erfüllt die Action CH-Rock – trotz begrenzter Mittel – überaus wichtige Aufgaben auf allen Ebenen und in allen Regionen. Um bestehende und neue Dienstleistungsangebote besser zugänglich zu machen, wird das «Swiss Music Information Center» (SMIC) als ein Label der Action eingeführt.

2001 übernimmt Philippe Frey das Präsidium. Zu dieser Zeit ist die Situation für einheimische Musik und Neuheiten auf Schweizer Radiostationen noch immer desolat. Im Zuge der Revision zum Radio- und TV-Gesetz (RTVG) lanciert die Action zusammen mit den wichtigsten Schweizer Musikverbänden den medienpolitischen Vorstoss «idée suisse – wir wollen Taten hören».

2002 wird im Rahmen der Hauptversammlung beschlossen, den Verein umzubenennen. Der Vorstand wird damit beauftragt. Erstmals organisiert die Action die «Contact Lounge» beim «m4music»-Festival in Zürich.

2003 steht der neue Name fest: Aus «Action CH-Rock» wird «action swiss music». Ein neues Erscheinungsbild wird erstellt und die Website komplett überarbeitet und erweitert.

2004 unterzeichnen Vertreter der Schweizer Musikschaffenden und die SRG SSR idée suisse die Charta der Schweizer Musik. Sie ist das Resultat eines intensiven und konstruktiven Dialogs zwischen den beiden Partnern. Nach jahrelangen Bemühungen sollen die Musiker:innen eine stärkere Berücksichtigung von heimischer Musik in den Radioprogrammen der SRG SSR idée suisse bekommen. Zu den wesentlichsten Punkten gehören die Ausstrahlung eines angemessenen Anteils an Schweizer Musikproduktionen in allen Radio-Programmen (die Einzelheiten werden durch die Partner in einem Dialogorgan geregelt), die Information über das Musikgeschehen in der Schweiz sowie die Beteiligung an Aktivitäten und Produktionen, die zur Förderung der Schweizer Musik geeignet sind. Mehr unter www.radiomisere.ch

2006 feiert die action ihr 25. Jubiläum beim «m4music-Festival» im Rahmen eines Apéros. Nach der humorvollen Ansprache des Ehrenpräsidenten Polo Hofer treten bei der «swiss music night» Künstler wie BBFrances, Jeremie Kisling und die Allschwil Posse auf.

2007 tritt der bisherige Präsident Jean Zuber zurück. An seiner Stelle führt René Baiker die action swiss music weiter. Zum ersten Mal nimmt die action beim Musikbranchenmeeting «Pop-Open Stuttgart» teil und stärkt die Vernetzung mit dem süddeutschen Raum. Die Revision des Urheberrechtsgesetzes und das neue Kulturfördergesetz sind das Thema der Stunde. Hier arbeitet die action eng mit Suisseculture, dem Dachverband der Schweizer Kulturschaffenden, zusammen.

2008

Frank Hanecke und Cla Nett treten 2008 zurück, um den Vorstand zu verjüngen. Mit Unterstützung der Schweizerischen Interpretengesellschaft (SIG) erstellt action swiss music ein Dossier zum Thema Gehörschutz. Das Thema ist gerade bei Berufsmusikern ein Dauerbrenner. Es wird eine Aktion für verbilligte, professionelle Gehörschütze lanciert.

2009

Lisa Gyger (Musikerin, Lisa Catena) übernimmt die Geschäftsführung und löst damit Bruno Marty ab.

2010

Die Geschäftsstelle der action zieht 2010 nach Zürich in die Kasernenstrasse um, wo auch die SIG, Swissperform, Suisseculture, der SMV, Swiss Music Export, DanseSuisse, visarte und andere Organisationen ihren Sitz haben. action swiss music wird Mitstifterin der Charles-Apothéloz-Stiftung (CAST), einer Pensionskasse für freischaffende Kulturschaffende, die ebenfalls in der Kasernenstrasse ihr Büro hat.

2011

Lisa Gyger entscheidet sich, ihre Tätigkeit als Geschäftsleiterin aufzugeben, um ihrer künstlerischen Karriere mehr Zeit widmen zu können. Ihre Nachfolgerin Luise Werlen tritt im November 2011 ihre Stelle mit einem 50%-Pensum an.

2012

2012 wird der neue Verein Musikschaffende Schweiz als Reaktion auf die Haltung des Bundesrates zur Problematik des Urheberrechts im Internetzeitalter gegründet. Die Geschäftsstelle der action swiss music übernimmt die Administration des neuen Vereins, und es finden erste gemeinsame Vorstandssitzungen statt. Präsident ist Singer/Songwriter und Produzent Reto Burrell.

Ein offener Brief an die Kulturkommission des Ständerats sorgt für viel Aufsehen.

Im Herbst setzt der Bundesrat als Reaktion eine Arbeitsgruppe zur Urheberrechtsrevision (AGUR12) ein, in der Musikschaffende-Vizepräsident Christoph Trummer als einer der Kulturschaffenden-Vertreter mitarbeitet.

Mit der Lancierung von Spotify in der Schweiz ist ein neues Thema aufgetaucht: Streaming und die oft kümmerlichen Einnahmen, die da erzielt werden können. Musikschaffende Schweiz nimmt an Panels teil und gibt Stellungnahmen in den Medien ab.

2013

Die beiden Vereine „action swiss music“ und „Musikschaffende Schweiz“ beschliessen zu fusionieren und in Zukunft gemeinsam als Verein Musikschaffende Schweiz aufzutreten. Christoph Trummer wird Präsident, René Baiker Vizepräsident. In Zukunft wird der Verein nicht nur vom Bundesamt für Kultur (BAK) finanziell unterstützt, sondern auch von SUISA und Swissperform. So kann eine neue Stelle „Leitung Politische Projekte“ geschaffen werden, die Christoph Trummer mit einem 40%-Pensum übernimmt.

Auch die Dienstleistungen der action swiss music werden weitergeführt.

Die AGUR12 schliesst im November ihre Beratungen ab und macht dem Bundesrat Empfehlungen.

Die FDP lanciert eine parlamentarische Initiative zur Abschaffung der Leertägervergütung, MSS gruppiert sich mit anderen Kulturinstitutionen, um dagegen zu kämpfen.

2014

Der Verein engagiert sich weiter in der Urheberrechtsrevision und setzt ein weiteres Thema neu: Radioland Schweiz. Die gut funktionierende Charta der Schweizer Musik mit der SRG läuft weiter, aber im Bereich der Privatradios ist die Situation desolat. MSS lanciert das Thema im BAKOM, der Privatradioszene und hält Vorträge und Panels dazu.

Nach einem ermutigenden Statement des Bundesrates besteht Hoffnung, dass die AGUR-Empfehlungen bald umgesetzt werden. Ein erster Entwurf zur URG-Revision wird vom Bundesrat auf Jahresende in die Vernehmlassung geschickt, allerdings von allen Seiten massiv kritisiert, weil selbst wichtige Lösungsansätze nicht sinnvoll umsetzbar formuliert sind.

Die parlamentarische Initiative zur Abschaffung der Leertägervergütung wird dank erfolgreichem Lobbying von MSS und Verbündeten in der Kommission abgelehnt. Stattdessen soll der Bundesrat nun prüfen, wie das System an die digitale Zeit angepasst werden könnte.

2015

Eine Rochade im Vorstand: Neu werden Shirley Grimes zur Vizepräsidentin mit dem Mandat Geschäftsstelle und Christian Wicky zum Vizepräsidenten mit dem Mandat Romandie.

Die AGUR-Vernehmlassung hinterlässt viele ratlos. Während der Verein auf den Entscheid des Bundesrates wartet, widmet er sich verstärkt dem Thema Streaming und Radioland Schweiz.

MSS führt vor den Wahlen eine grosse Umfrage bei Politiker:innen durch und macht die Resultate den Mitgliedern zugänglich. So wird ersichtlich, wer sich wie positioniert zu den wichtigsten kulturpolitischen Themen.

Im Herbst trennt sich der Vorstand von Geschäftsleiterin Luise Werlen und wählt Cécile Drexel zur neuen Geschäftsleiterin. Das Büro zieht um von der Kasernenstrasse 23 an die Freilagerstrasse in Zürich.

2016

Das BAK informiert, dass für die kommende Förderperiode neue Bedingungen gelten werden, welche dazu führen könnten, dass einzelne Verbände nicht mehr gefördert werden. Auch MSS ist davon potenziell betroffen. Es beginnen Abklärungen zu Fusionsmöglichkeiten mit anderen Musikverbänden und eine aufwändige Gesuchstellung an das BAK.

Im Sommer setzt der Bundesrat eine zweite AGUR ein, um die verfahrene Situation um die URG-Revision aufzulösen. Diese AGUR12/2 hat bis im Frühjahr 2017 diverse Sitzungen, an denen wiederum Christoph Trummer teilnimmt.

Das Projekt Radioland Schweiz wird umbenannt in #SwissMusicOnAir und mit diversen Aktionen präsent gehalten. Unter anderem wird zum ersten Mal ein Panel am Swiss Radio Day in Zürich durchgeführt.

Die Geschäftsstelle zieht erneut um, diesmal an die Geroldstrasse 33, wo auch der Club Helsinki und das Label Irascible zuhause sind.

2017

MSS erhält vom BAK einen negativen Entscheid und muss nun seine Zukunft finanziell neu sichern. Die Fusionsgespräche mit den Verbänden aus Jazz, Neuer Musik und Klassik/Orchestern werden intensiviert und führen im Herbst zur Fusion mit dem SMS und dem STV. Der neue Verband heisst SONART – Musikschaffende Schweiz.

Wiederum findet ein Panel am Swiss Radio Day statt. Der erste #SwissMusicOnAir-Award wird an Radio BeO verliehen – im Rahmen der ersten SessionsStubete, einer neuen kulturpolitischen Veranstaltungsreihe, bei der über die Gefahren der No-Billag-Initiative im Privatradiobereich diskutiert wird.

Zusammen mit dem ARF (Verband der Filmautoren) wird die Kampagne @Clap4culture aufgebaut zur Bekämpfung der No-Billag-Initiative.

Per 1.1.2018 wird die Fusion rechtskräftig. SONART wird alle wichtigen Themen des MSS weiterführen – Cécile Drexel ist Geschäftsleiterin, Christoph Trummer bleibt Leiter der politischen Projekte.

Geschichte des Schweizerischen Tonkünstlervereins (1900–2017)

Der Schweizerische Tonkünstlerverein (1900 – 2017)

Ein Überblick im Zeitraffer

„Unsere Musiker haben, neben ihren unmittelbaren und lokal begrenzten auch gemeinsame materielle wie geistige Interessen, und diese können sie wirkungsvoll nur in der Gemeinschaft verteidigen. Die Fragen der künstlerischen Richtung sind beiseite zu lassen: Jeder von uns möge seine Eigenart, seine persönliche Note bewahren. Gerade in dieser Buntheit beruht ja die Besonderheit unserer nationalen Schule!“.

Bernard Geller begann seinen Artikel in der Festschrift Tendenzen und Verwirklichungen zur Geschichte des Schweizerischen Tonkünstlervereins 1900 - 1975 nicht von ungefähr mit dem obigen Zitat von Edouard Combe (1866-1942) aus der Gazette de Lausanne vom 2. November 1898.

Nach ersten regionalen Zusammenschlüssen von Musikschaffenden – Komponisten in Basel und Genf – versammelten sich 43 Personen des Schweizer Musiklebens aus verschiedenen Landesteilen am 30. Juni 1900 in der Tonhalle Zürich zur Gründung des Schweizerischen Tonkünstlervereins.

Die ersten rechtsgültigen Statuten wurden von der Generalversammlung am 23. Juni 1901 verabschiedet, Auszug:

Art. 1

Unter der Bezeichnung Verein schweizerischer Tonkünstler3 wird eine Vereinigung gegründet, welche das Ziel verfolgt, das Bewusstsein der Zusammengehörigkeit unter den schweizerischen Musikern zu heben, und zwar durch Veranstaltung periodischer Zusammenkünfte zum Zwecke gegenseitiger Anregung sowie zur Erörterung und Wahrung der gemeinsamen Interessen.

Art. 2

Der V.S.T. wird insbesondere insbesondere die Pflege heimischer Musik dadurch zu fördern suchen, dass er

1. Den schweizerischen Komponisten von Zeit zu Zeit Gelegenheit bietet, ihre Werke zur Aufführung zu bringen

2. Die Veröffentlichung der Werke schweizerischer Komponisten älterer und neuerer Zeit erleichtert

3. Junge, hervorragend begabte schweizerische Musiker im Studium ihrer Kunst unterstützt

4. Vor den eidgenössischen und kantonalen Behörden die Sache der Tonkunst und der Musiker vertritt und nach Kräften befürwortet

Art. 3

Sitz des Vereins ist Zürich.

Die Tonkünstlerfeste

Was klein begann, hatte grosse Wirkung:

Fast von Beginn an fand wechselnd in allen Landesteilen das Tonkünstlerfest/Fête de musique statt, eine jährliche Werkschau von prägender Bedeutung für die verschlungenen Prozesse zur Identitätsbildung in der Neuen Musik in der Schweiz. Der dabei oft kontrovers geführte Diskurs über die verschiedenen Haltungen gegenüber neuen Entwicklungen zieht sich über die ganze Geschichte des Vereins und lässt sich nicht nur in Publikationen, sondern auch in manchen der archivierten Vereinsdokumente verfolgen.

Das Engagement des Bundes

Die Unterstützung des Bundes für die Vereinstätigkeit begann bereits 1903 und währte auf grosszügige Weise bis zum Schicksalsjahr 2017.

Die Wertschätzung, die der Verein bei den Bundesbehörden über fünfzig Jahre genossen hat, kommt im Jahr 1950 in einem Grusswort von Bundesrat Philipp Etter zum Ausdruck, in der Sprache seiner Zeit:

„... Auch der Tondichter muss einen festen Boden haben unter seinen Füssen. Er muss leben können, um zu wirken ... Dem Tonkünstlerverein kommt nun das grosse Verdienst zu, jenen festen Boden unter den Füssen unserer Tondichter verteidigt und einigermassen gesichert zu haben. Schon die Gründung des Vereins galt bewusst und betont der Verteidigung berechtigter Ansprüche der Künstler. Seither haben der Verein und seine Leitung immer mit ihrem Schild das Recht des Tonkünstlers gedeckt, und sie haben auch, wenn es sein musste, mit der Lanze gestochen, um dem Künstler freie Bahn und besseren Boden zu erkämpfen.“

Ein Vierteljahrhundert später schrieb Bundesrat Hans Hürlimann, sich auf Etter beziehend, in der Festschrift Tendenzen und Verwirklichungen1 in Bezug auf Musik und andere Künste:

„Auf ihre Förderung kann man (...) nicht verzichten. Wir wären schlecht beraten, wenn wir in einer Zeit der Knappheit der öffentlichen Finanzmittel diese Aufgabe zu vernachlässigen begännen.“

Switzerland first…

Die Frage, wie viele ausländische Solistinnen und Orchestermusiker im Opern- und Konzertbetrieb zuzulassen seien, blieb in der ersten Hälfte des Jahrhunderts ein Dauerthema

im Tonkünstlerverein. Es setzt sich heute fort unter anderem in der Thematik, wie viele ausländische Studierende die Schweizer Musikhochschulen zulassen dürfen. Einzig die Frage, wieviel in der Schweiz komponierte Musik in den Programmen staatlich subventionierter Opernhäuser und Orchester gespielt werden sollen, ist noch wenig thematisiert worden…

Weitere Aktivitäten im Verlauf der Jahrzehnte

Neben den jährlichen Tonkünstlerfesten entfaltete der STV zahlreiche Aktivitäten für die Interessen seiner Mitglieder, zu nennen sind dabei:

  • Ab 1984 vereinseigene Herausgabe der mehrsprachigen Fachzeitschrift dissonanz/dissonance mit hohem künstlerischem, wissenschaftlichem und kulturpolitischem Anspruch, die auch international grosse Beachtung findet
  • Publikationen (z.B. Festschriften, Au carrefour des mondes: Komponieren in der Schweiz. Ein Kompendium in Essays, Analysen, Portraits und Gesprächen), Basel 2008
  • Informationen über Ausschreibungen und Stipendien
  • Phasenweise enge Zusammenarbeit mit der SGNM
  • Ausarbeitung von Richtlinien für Komponistenhonorare
  • Vergabe von Solisten- und Komponistenpreisen aus Drittmitteln
  • Zeitweise Zusammenarbeit mit der Onlineplattform Musinfo und der Schweizer Musikedition SME/EMS
  • Beteiligung an der Vorsorgestiftung/Pensionskasse Musik und Bildung
  • Angebote von Arbeitsaufenthalten in der Casa Pantrová in Carona
  • Hilfskasse für unverschuldet in Not geratene Mitglieder
  • Verwaltung verschiedener Stiftungsgelder für Projekte und Studienbeiträge
  • Communauté de Travail pour la Diffusion de la Musique Suisse (Label Grammont). Zusammen mit den Partnern SUISA, Fondation SUISA, Migros Genossenschaftsbund, Pro Helvetia und RTS wurden bis heute 150 LPs und CDs ediert und weltweit vertrieben.
  • Langjährige Zusammenarbeit mit der Kiefer Hablitzel Stiftung zur Durchführung des Kiefer Hablitzel │Göhner Musikpreises
  • Langjährige Zusammenarbeit mit der Stiftung Fondation Nicati-de Luze zur Durchführung des Concours Nicati, des namhaftesten Schweizerischen Wettbewerbs für zeitgenössische Musik

Wer sind die Tonkünstler?

In seinen aktivsten Zeiten hatte der Tonkünstlerverein über 1‘000 Mitglieder. Diese gehören zu den führenden KomponistInnen, SolistInnen, DirigentInnen und InterpretInnen der Schweiz.

Unter seinen Präsidenten finden sich grosse Namen, darunter seien genannt Frank Martin, Paul Sacher, Paul Müller-Zürich, Constantin Regamey, Julien-François Zbinden, Klaus Huber, Jean Balissat, Daniel Fueter, Roman Brotbeck, William Blank usw.

In den letzten Jahrzehnten begann das frühere anspruchsvolle Anforderungsprofil offener zu werden, insbesondere in Richtung ProtagonistInnen der kreativen und experimentellen Szene sowie des modernen Jazz, die man immer weniger aussen vor lassen mochte, sollte der Verein zukunftsfähig werden.

Entwicklung der zeitgenössischen Musikszene

Da in den letzten Jahren die zeitgenössische Musik sich einen viel selbstverständlicheren Platz in der Musikszene erobern konnte und zahlreiche ausgezeichnete Ensembles und interessante Konzertreihen und Festivals ihr Publikum gefunden haben, hatte sich auch die Rolle des STV etwas verschoben und die Tonkünstlerfeste fanden zunehmend in Zusammenarbeit mit bestehenden Festivals statt. Zudem wurden dem STV die Unterstützung durch den Bund ab dem Jahr 2012 um ein Drittel gekürzt – Vorboten der bereits davor angekündigten Änderung der kulturellen Förderpolitik.

Neue Förderkriterien des Bundes

In der bundesrätlichen Verordnung vom 1. Sept. 2016 wurden die Förderkriterien für alle Verbände professioneller Kulturschaffender stark eingeschränkt auf bestimmte Dienstleistungen, deren enge Definition durch das Bundesamt für Kultur den inhaltlichen Austausch, die Herausgabe einer Zeitschrift, ein Engagement für Musinfo/SME oder Fördertätigkeiten nicht mehr ermöglichte. Das hat dazu geführt, dass dem STV zum ersten Mal in seiner Geschichte die gesamte Unterstützung durch den Bund entzogen wurde, auch wenn wichtige andere Kriterien wie klar ausgewiesene Dienstleistungen, eine hohe Mitgliederzahl und landesweite Tätigkeit erfüllt wurden. Der STV teilte dieses Geschick mit sieben weiteren Verbänden Schweizer Kulturschaffender.

STV 2017 – quo vadis?

Anlässlich einer vorausgehenden konsultativen Befragung der Mitglieder an einer Informationsveranstaltung und mittels Abstimmung an der Generalversammlung vom 1. April 2017 wurde von den drei möglichen Auswegen a) Auflösung, b) Alleingang in die Privatautonomie oder

c) Fusion mit anderen Verbänden mit sehr grossem Mehr der Zusammenschluss bevorzugt.

Die bereits seit 2010 regelmässig geführten Gespräche zwischen dem Schweizer Musikerverband (SMV), dem Schweizer Musiksyndikat (SMS) und den Musikschaffenden Schweiz (MSS) wurden nun stark intensiviert mit dem Ziel der Bildung eines einzigen grossen Verbandes für die professionellen MusikerInnen aller Genres. Leider musste sich der SMV nach einigen Monaten zurückziehen, unter anderem waren die notwendigen Anpassungen seiner alterprobten Vereinsstruktur in den wenigen verbleibenden Monaten bis zur nächsten Gesuchseingabe nicht zu realisieren.

Zusammenschluss zu SONART - Musikschaffende Schweiz

Am 25. November 2017 war es soweit:

In der letzten Generalversammlung des Schweizerischen Tonkünstlervereins im Konservatorium Bern beschlossen die Mitglieder einstimmig die Auflösung des STV zugunsten des Zusammenschlusses.

Am Nachmittag desselben Tages fand die Gründungsversammlung statt. Die Mitglieder aller drei Verbände votierten klar für die Neugründung von SONART - Musikschaffende Schweiz.

Der neue dynamische Verband birgt riesige Chancen, nicht nur für die notwendige Solidarität unter allen Musikschaffenden, sondern auch für die notwendige kulturpolitische Einflussnahme und die Wahrung von nicht verhandelbaren gesellschaftlichen und künstlerischen Werten.

Die VertreterInnen des früheren STV sind gewillt, mit dem neuen Verband die Bedürfnisse und Interessen ihrer früheren Mitglieder zu vertreten und arbeiten hart daran, dass die Wahrnehmung und Wertschätzung einerseits guter Arbeitsbedingungen, aber auch der künstlerischen Tätigkeit und der gesamtgesellschaftlichen Funktion der Musikschaffenden im zeitgenössischen Bereich in unserem Land und in dessen kulturpolitischem Umfeld gewahrt bleiben.

dissonanz/dissonance

Leider hat die Zeitschrift dissonance diesen Wechsel nicht überleben können. Bereits im Jahr 2015 genügten die Mittel durch den Rückzug des Partners kaum mehr, Ende 2017 versiegten sie gänzlich. Auf unabhängiger Basis konnte noch ein Jahr länger durchgehalten werden dank grossem Engagement der RedaktorInnen und der zahlreichen Gönner.

Ende 2018 ereilte dissonance damit das Schicksal zahlreicher weiterer Erzeugnisse der Kulturpresse und -berichterstattung. Diese Zeiterscheinung führt zum grotesken Sachverhalt, dass qualifizierte Berichterstattung und Kulturkritik zur zeitgenössischen Musikszene in den heutigen Medien wohl seltener anzutreffen sind als im 19. Jahrhundert…

Zum Glück werden sämtliche Nummern von dissonance im Rahmen des Projektes

www.e-periodica.ch der Nationalbibliothek erfasst und zugänglich gemacht werden.

Archiv des Schweizerischen Tonkünstlervereins

Zur Geschichte des Schweizerischen Tonkünstlervereins liegen in Lausanne in Keller und Estrich der Avenue du Grammont 11bis gegen 200 Laufmeter Dokumente.

Dieser grosse, geschichtlich und kulturpolitisch bedeutende Bestand wird unter dem Patronat der Forschungsabteilung der Hochschule der Künste Bern gegenwärtig durch Fachleute inventarisiert und aufgearbeitet. Ermöglicht wurde dies zunächst durch eine Anschubfinanzierung durch die

Ernst von Siemens Musikstiftung.

Nachdem die monatelangen Verhandlungen mit dem Schweizerischen Bundesarchiv an gesetzlich nicht umsetzbaren Paragraphen betreffend Übergabe von Urheberrechten gescheitert sind, wird die Bibliothèque cantonale et universitaire de Lausanne (BCUL) das gesamte Archiv übernehmen und für die weitere Forschung zugänglich machen.

 

Im November 2019

©Käthi Gohl Moser

Präsidentin des Schweizerischen Tonkünstlervereins September 2016 – Dezember 2017

Ab 2018 Co-Präsidentin, dann Vorstandsmitglied von SONART – Musikschaffende Schweiz