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03. Settembre 2019 Preisträger*innen des Concours Nicati
Die Preisträgerinnen und Preisträger des diesjährigen Concours Nicati stehen fest: Im Anschluss an das Finale, das am vergangenen Samstag in beiden Sälen der gut besuchten Dampfzentrale Bern stattfand, wurden der Erste Preis sowie der Publikumspreis in der Kategorie «Interpretation» an das Concept Store Quartet verliehen. Der Zweite Preis der Kategorie «Interpretation» ging an das Duo Klexs. Den Preis der neuen Kategorie «Open Space» gewann das Kollektiv I TER ATIO AL Totem. Die vier Preise sind mit insgesamt 45’000 Franken dotiert.
Anlässlich der feierlichen Preisverleihung betonte die Jury, bestehend aus Luisa Castellani, Wolfgang Heiniger, Wilhem Latchoumia, Barbara Streil und Mike Svoboda, dass es dem Concept Store Quartet gelinge, «trotz einer denkbar inhomogenen Besetzung einen geschlossenen und aussergewöhnlich sinnlichen Klang zu erzeugen». Die Quartettmitglieder Alicja Pilarczyk (Violine), Pablo González Balaguer (Saxophon), Nejc Grm (Akkordeon) und Guillem Serrano (Schlagzeug) arbeiten erst seit September 2018 zusammen und haben sich in kürzester Zeit im deutschsprachigen Raum einen Namen gemacht. Aufgrund seiner einzigartigen Besetzung gibt das Concept Store Quartet alle erarbeiteten Werke selbst in Auftrag. So brachte es Werke von Stylianos Dimou, Francisco Domínguez, Bethany Younge, Anda Kryeziu, Tobias Krebs und Yulan Yuzu zur Uraufführung.
Nicht minder unkonventionell ist die Besetzung des Duo Klexs. Seit 2016 widmen sich Léa Legros-Pontal (Viola) und Silke Strahl (Saxophon) der zeitgenössischen und experimentellen Musik und setzen sich für die Erweiterung ihres Repertoires ein. Regelmässig stehen sie in Austausch mit Persönlichkeiten wie Sascha Armbruster, Isabel Charisius, Georges Aperghis, Dieter Ammann und Garth Knox. Die Jury begründete ihre Entscheidung am Samstagabend vor versammeltem Publikum mit der «Leidenschaft und Fantasie in der Interpretation» des «verblüffend breit aufgestellten Repertoires» der beiden aufstrebenden Musikerinnen.
Den mit 15’000 Franken dotierten Preis der erstmals durchgeführten Kategorie «Open Space» gewann das in Zürich ansässige Kollektiv I TER ATIO AL Totem (Léo Collin, Nuriya Khasenova, Kay Zhang) für «Le grand plongeon», eine performative Auseinandersetzung mit dem Mythos Atlantis. «Eine ausgewogene und absolut meisterhafte transdisziplinäre Komposition», zeigte sich die Jury (Julie Beauvais, Anne Gillot, Charlotte Hug, Katharina Rosenberger, Stefan Wirth) im ihrem Statement begeistert. Ferner konnten sich Stanislas Pili («A guardia di una fede») und das Duo Eventuell mit Manuela Villiger und Vera Wahl («Eventuell.human») über eine «Erwähnung der Jury» freuen. Letztere hatte im Mai 2019 aus allen Einsendungen sieben Projekte ausgewählt, die am 26. und 27. August im Auditorium der Hochschule der Künste Bern szenisch präsentiert worden sind.
Der Concours Nicati, der im Jahr 2000 zum ersten Mal und seither mit wenigen Ausnahmen im Zweijahresrhythmus veranstaltet wird, hat zum Ziel, junge Persönlichkeiten im Alter von 18 bis 35 Jahren, die mit Musikalität, Intelligenz, Sensibilität und Überzeugung für die zeitgenössische Musik einstehen, zu entdecken und zu fördern. Der Wettbewerb wird von der Association du Concours Nicati ausgetragen. Sie pflegt enge Partnerschaften mit der Fondation Nicati–de Luze, welche den Wettbewerb grosszügig unterstützt, sowie mit dem Fachbereich Musik der Hochschule der Künste Bern HKB.